Wertigkeit von veganem Protein

Wie ist die Wertigkeit von veganem Protein?

Immer wieder hört man, die Wertigkeit von veganem Protein sei nicht so hoch wie von tierischem. In unserem neusten Artikel räumen wir mit diesem Mythos auf und zeigen, warum veganes Protein sogar besser sein kann!?

Die Wertigkeit von veganem Protein

Immer wieder hört man, dass die Wertigkeit von veganem Protein nicht so "hoch" sei wie bei tierischem Protein. Sogar Autoren renommierte Magazine und Fitnesstrainer teilen diese Meinung. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Menschen unsicher sind und lieber auf Whey (Molkeprotein) zurückgreifen.

In den folgenden 2-3 Minuten räumen wir mit diesem Mythos auf. Zunächst gehen wir darauf ein, was der Begriff "Wertigkeit" bzw. "wertig" überhaupt bedeutet und zeigen im Anschluss, dass pflanzliches Protein für den Körper sogar besser sein kann als tierisches Protein.

Wann ist ein Protein wertig?

Der Begriff "Wertigkeit" bezieht sich auf die Grundbausteine der Proteine: Die Aminosäuren. Sicher hast du auch schon einmal von Aminosäuren gehört und dich gefragt: Was sind Aminosäuren?

Eigentlich ist es ganz einfach! Jedes Protein besteht aus verschiedenen Aminosäureketten. Es gibt insgesamt 21 verschiedene Aminosäuren. Davon sind 8 essenziell, das heißt sie können nicht vom Körper selbst gebildet werden und müssen über die Nahrung aufgenommen werden.

Zu den essenziellen Aminosäuren zählen:

  • Isoleucin
  • Leucin
  • Lysin
  • Methionin
  • Phenylalanin
  • Threonin
  • Tryptophan
  • Valin

Nun zur Wertigkeit: Je mehr Aminosäuren in einem Protein enthalten sind, desto wertiger ist das Protein. Tierisches Protein enthält alle essenziellen Aminosäuren und wird somit als sehr wertig angesehen (Index ca. 104).

Wie ist nun die Wertigkeit von veganem Protein?

Wie bereits gesagt, hängt die Wertigkeit eines Proteins von der Menge der Aminosäuren ab, die im Protein enthalten sind.

Am Anfang dieses Artikels haben wir erwähnt, viele Magazine und Fitnesstrainer sagen, veganes Protein sei nicht so wertig. Dieser Vorwurf ist nicht aus der Luft gegriffen. Denn vegane Proteinsorten für sich alleine (bspw. Erbse) enthalten nicht alle essenziellen Aminosäuren.

Doch wie können wir nun behaupten, dass veganes Protein genau so wertig ist wie tierisches? Die Mischung machts! Es gibt viele verschiedene pflanzliche Proteinquellen (bspw. Erbsen, Hanf, Reis, Lein-& Chiasamen, Soja, Kürbis-& Sonnenblumenkerne, etc.). Diese verschiedenen Proteinquellen enthalten wiederum verschiedene Aminosäuren.

Durch die Kombination der einzelnen Proteinsorten entsteht ein sogenanntes Mehrkomponentenprotein. Dieses enthält durch die verschiedenen Komponenten nun alle Aminosäuren und ist somit genauso wertig wie das tierische Whey.

Wenn man ein wertiges pflanzliches Protein sucht, sollte man immer ein Mehrkomponentenprotein wählen!

Warum kann pflanzliches Protein besser sein als tierisches?

Nun weist du, dass pflanzliches Protein in puncto Wertigkeit durchaus mit dem tierischen Molkeprotein mithalten kann. Warum soll es nun aber sogar noch besser als tierisches Protein sein?

Vorteile für den Körper

Pflanzliches Eiweiß enthält im Gegensatz zu dem tierischen noch zahlreiche andere gesunde Stoffe wie Mineralien und Ballaststoffe.

Erbsenprotein beispielsweise enthält große Mengen des Mikronährstoffs Eisen. Leinsamenprotein wiederum enthält wichtige Fette (Omega-3 & Omega 6 Fettsäuren).

Ein weiterer Vorteil des pflanzlichen Proteins ist die hohe Verträglichkeit. So können auch Personen mit Laktose-Intoleranz Proteinshakes bedenkenlos zu sich nehmen. Zudem kann zu hoher Konsum von Milch (über 250ml am Tag) zu Entzündungsreaktionen im Körper führen.

Vorteile für den Körper

Es ist kein Geheimnis, dass die Tierhaltung enorme Mengen an Treibhausgas freisetzt. Rund 20% des weltweiten CO2-Ausstoßes werden durch die Tierhaltung verursacht. Vor allem Wiederkäuer (Kühe) sind hierfür verantwortlich. Laut dem Ärzteblatt ist der negative Einfluss von Molkeprotein auf die Umwelt 5 bis 10 Mal höher als bei Soja und anderen pflanzlichen Eiweißen.

Zudem werden Kühe oftmals in Massentierhaltung gehalten. Ein ausgewachsener Bulle hat in konventioneller Haltung nur ca. 2,7 Quadratmeter Platz zur Verfügung. In der Massentierhaltung werden die Kälber direkt nach der Geburt von der Mutter getrennt. Außerdem erleiden die Kühe nicht selten Verletzungen an Beinen und Euter.

Gerade in Zeiten, in denen der Klimawandel eines der größten Probleme der Menschheit darstellt, ist es extrem wichtig auf pflanzliche Alternativen zurückzugreifen!